Minoritenkirche: Glanz und Trauer als Musik

Kürzlich stellte sich der im Frühjahr 2019 gegründete Fanny Hensel KonzertChor in der überfüllten Linzer Minoritenkirche abermals mit einem durchdachten Programm vor. Motto: „Glanz und Trauer“. Der Chor sieht seine Aufgabe vorzugsweise darin, das Oeuvre der Komponistin Fanny Hensel, der älteren Schwester Felix Mendelssohn-Bartholdys, zu pflegen und bekannt zu machen. Zugleich soll ihre Position zur Musik ihrer Zeit verdeutlicht werden. Diesmal kamen neben Hensels fröhlich-feierlichen „Hochzeitsmusiken“ für Orgel solo vor allem G. F. Händel und J.S. Bach zu Wort und Ton. Zur Hochzeitsmusik passend erklang eine „Krönunqshymne“ Händels aus den „Four Coronation Anthems“ und als Überleitung zu Händels „Trauermusik“ for the Funeral of the Queen Caroline“ Bachs Choralvorspiel „Schmücke dich, o liebe Seele“ für Orgel Solo. Die folgende „Trauermusik“ beeindruckte als absoluter Höhepunkt des Abends: ein prächtiges, vielgestaltiges, von Kontrapunktik geprägtes Werk des Hochbarock, das Trauer, Trost und vor allem Hoffnung auszudrücken versteht. Der an die 30 Stimmen umfassende KonzertChor war unter der von expressiver Körpersprache dominierten, engagierten Leitung Sigurd Hennemanns war jede Zeit in der Lage, das fordernde Werk geglückt zu interpretieren.  Quelle: Volksblatt, Kritik, 26.11.2019.